Louboutin & die ‘Große Pyramide’
Als wir aus Lugano abgereist sind hat es geschüttet wie aus Eimern – jeder der auch nur die leiseste Ahnung von Katzen (und mir, Cat) hat, weiß, dass wir dieses Spektakel der Natur wirklich nicht im Geringsten zu schätzen wissen!!!! Also war ich entzückt, als wir in Sharm El Sheikh gegen Mitternacht gelandet sind und es immer noch luftige 38°C hatte, auch wenn ich ein wenig ausgelaugt war, als wir endlich im Hotel ankamen, das unsere Basisstation für die kommende Woche sein würde -> URLAUB und endlich Zeit alleine mit meinem Mann :o)
Die ersten Tage waren zum Akklimatisieren -> Mit Sonnenschutzfaktor 50 einbalsamiert (schließlich will ich ja nicht erst wie ein Lobster aussehen und anschließend wie eine tausende Jahre alte Mumie!!!) unter einem Sonnenschirm am Pool sitzend, nur lesend … sich nur vom Fleck rührend um 3 Mal täglich das Buffet zu erstürmen :o) Erholungsfaktor: Unbeschreiblich!!!
Am dritten Tag war ich ganz aus dem Häuschen über unseren bevorstehenden Trip nach Kairo & Giza um eines der Weltwunder zu erkunden: die Cheops Pyramide! Jeder, der mich kennt, weiß, dass man um 5 in der Früh ein ganzes Symphonie Orchester, das Beethovens 5. zum Besten gibt, aufstellen kann, ohne dass ich auch nur mit der Wimper zucke. Sollte ich dann auch noch meine gemütliche Decke hergeben, muss man schon mein Leben mit einer Knarre bedrohen … Aber an diesem Tag bin ich förmlich aus dem Bett gehüpft. Innerhalb von null-Komma-nix hatte ich mein Flamingo-T-Shirt mit ¾ Jeans an, hab meine hotpinken Lack- Barbie-Special-Edition-Louboutins geschnappt – man will ja schließlich präsentabel aussehen, wenn man einem der größten Wunder dieser Welt entgegentritt - und schon war ich in knapp 30 Minuten startklar :o)
Am Flughafen hat uns unser Tourguide schon freundlich empfangen, der auch gleichzeitig die Funktion eines Schutzschildes inne hatte vor Straßenverkäufer, die ägyptische Souvenirs ‚Made in China‘ anbieten oder vor anderen Unannehmlichkeiten wie Kamelbesitzern, die einem versuchen einen Ritt auf ihrem stinkenden Tier gratis anzudrehen, einem aber dann ein Vermögen abknöpfen wollen, um einen wieder auf sicheren Boden runter zu lassen!!!
Er hat uns viel über die faszinierend reiche Geschichte Ägyptens erzählt, die mich immer wieder ungemein fesselt und in seinen Bann zieht. Erster Stopp waren die 9 (von insgesamt 109 ägyptischen) Pyramiden von Giza. Ich finde es einfach unglaublich, wie es vor allem vor mehr oder weniger 4000 Jahren möglich war, die 2,3 Millionen Steine, von denen einer durchschnittlich 2,5 Tonnen wiegt, für die größte der Pyramiden alleine von mehr als 40 km weit weg ranzuschaffen – ganz zu schweigen, daraus dann eine so perfekte Konstruktion zu fertigen!!!
Ich dachte immer, dass Pyramiden aus einer Vielzahl an geheimen Gängen, Fallen und versteckten Schatzkammern bestehen und war überrascht zu erfahren, dass sie solide Steingebilde sind mit einem einzigen Gang der zu einer einzelnen Kammer führt, in der der König alleine seine letzte Ruhe findet. Danach wurde der nach Norden ausgerichtete Eingang versiegelt! Königinnen und Töchter bekamen ihre eigenen Pyramiden neben der des einsam ruhenden Pharaos, allerdings viel kleiner und aus Steinen, die minderwertiger sind, aber vor Ort vorzufinden sind … Scheinbar musste der Feminismus erst noch auf Kleopatra warten ;o)
Weiter ging’s zur ‘Great Sphinx’, welche die zweite Pyramide von Pharao Khafra (angeblich ist ihr Gesicht sein Portrait) bewacht & beschützt – siehst Du, die alten Ägypter hatten schon Schutzkatzen und wussten wie man diese Göttinnen der Liebe gut behandelt, denn Katzen waren heilig :o) Die Sphinx hat einen angeschlossenen Tempel, in dem die Einbalsamierung stattfand (die Details erspare ich Dir!!!), die 72 Tage dauerte. Die Sphinx selber ist eines der großartigsten Bauwerke überhaupt!!!! Ich wünschte, ich hätte auch so eine große Schutzkatze ;o)
Unser nächster Stopp war das Nationalmuseum in dem die beeindruckende Grabsammlung von Tutankhamun beherbergt ist. Es ist wirklich atemberaubend, wenn man all diese Schätze aus der Nähe bestaunen kann – auch das nicht mehr Sicherheitspersonal da ist, ist verwunderlich ;o) Die feine & detaillierte Handarbeit, mit der die Schmuckstücke, Masken, Särge, Vasen, Behälter, etc. gefertigt sind, ist einfach unglaublich – und ganz besonders, wenn man bedenkt, dass sie um ca. 1300 A.D. gemacht wurden!!!! Ich hätte gut und gerne eine ganze Woche in diesem Museum bleiben können um all diese Schätze zu bewundern! Was mir besonders ins Auge gestochen ist an den Statuen, die angeblich Portraits der Pharaonen & Königinnen sind, ist, dass ihre Nasen im Profil unglaublich gerade sind :o) Also hab ich mir die Ägypter genauer angeschaut und da ist mir der gleiche Gesichtszug aufgefallen – was für ein hübsches Volk! :o)
Auch wenn wir wahrscheinlich nicht gerade die allergünstigste Jahreszeit mit tagsüber um die 50°C für unseren Aufenthalt hier gewählt haben, werden ich mich sehr lange an den Erinnerungen, Fotos und Steinkatzen, die ich hier niedergestreckt hab, erfreuen :o)))
